Fakten zur Vasovasostomie: Kosten, Chancen und Risiken

Vasovasostomie / Refertilisierung: Vorwort

Die Vasovasostomie oder auch Refertilisierung des Mannes ist die operative Wiederherstellung der durchtrennten bzw. undurchlässigen Samenleiter. Sie wird überwiegend nach einer Unterbindung (Sterilisation) durchgeführt. Bei den meisten Männern bewirkt eine neue Partnerin die Kehrwende in der Familienplanung. Der vermeintlich ausgeschlossene Wunsch nach einem weiteren Kind wird neu überdacht. Die operative Umkehr der Sterilisation bietet betroffenen Menschen eine sehr gute Alternative zur bekannten künstlichen Befruchtung. Der Vorteil dieser Rückoperation gegenüber der künstlichen Befruchtung liegt auf der Hand. Eine Zeugung des Kindes erfolgt auf natürlichem Weg und ist im Erfolgsfall theoretisch wiederholbar. Außerdem ist mit der Operation weniger Stress für die zukünftigen Eltern verbunden.

Die Schwierigkeit dieser Operation ist den besonders feinen Samenleitern geschuldet. Sie weisen einen Durchmesser von rund drei Millimeter auf. Deren Endstücke gilt es bei diesem mikrochirurgischen Eingriff so zu verbinden, dass ihre Durchgängigkeit dauerhaft wieder hergestellt ist.

Kosten in der Schweiz und Deutschland

Schweizer Urologen führen die Vasovasostomie für Beträge zwischen 3.000 und 7.000 CHF durch. In Deutschland sind die Kosten mit zum Teil mit 1700 bis 6000 Euro etwas niedriger. Je nach Standort kann es sich um ein Pauschalangebot handeln, in dem eine möglicherweise notwendige Tubulovasostomie bereits enthalten ist. Eventuelle Ausgaben für die Anreise sollten sie selbstverständlich mit einplanen. Selbiges ist bei der Unterkunft oder einem möglichen Krankenhausaufenthalt im Zuge einer stationären Behandlung zu beachten.

Chancen bei der Refertilisation nach Vasektomie

Soll eine Refertilisation durchgeführt werden, um die Fruchtbarkeit nach einer Sterilisation (Vasektomie) wiederherzustellen, sind die Erfolgschancen insbesondere von dem seither vergangenen Zeitraum abhängig. Die statistischen Erfolgsquoten für die Refertilisierung beim Mann liegt bei 70-90%, falls seit der Vasektomie drei oder weniger Jahre vergangen sind. Männer, die sich bereits vor 10, 15 oder mehr Jahren sterilisieren ließen, haben geringere Chancen auf eine erfolgreiche Wiedervereinigung ihrer Samenleiter. In diesem Fall ist mit einer Erfolgschance von 50-70% zu rechnen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer erfolgreichen Vasovasostomie auch der Kinderwunsch erfüllt wird, ist aufgrund unterschiedlicher Faktoren etwas niedriger. Interessierte Paare sollten bei der Planung mit einbeziehen, dass auch eine mögliche Unfruchtbarkeit der Frau dem Traum von einem gemeinsamen Kind im Wege stehen kann. Insbesondere auf die Refertilisierung beim Mann spezialisierte Urologen berichten, dass 60-70 Prozent ihrer Patienten nach einer erfolgreich abgeschlossenen Vasovasostomie Vater eines Kindes werden.

Risiken einer Vasovasostomie

Wie bei allen operativen Eingriffen können auch bei der Vasovasostomie und Tubulovasostomie Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. Im Vergleich zu manch anderen Operationen, ist das Risiko für den Mann jedoch eher gering. Bei über 90% der Vasovasostomien geht der Eingriff erwartungsgemäß von statten. Gelegentlich kann ein Bluterguss oder eine Schwellung nach der OP auftreten. Seltener sind dagegen Infektionen, Abszesse und Nebenhodenentzündungen. In sehr seltenen und extremen Fällen kann es zum Hodenverlust kommen. Des Weiteren bestehen die üblichen Risiken im Zuge der Narkose. Sollten aufgrund bestimmter Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme weitere individuelle Risiken bestehen, wird der behandelnde Operateur den Patienten im Verlauf des Vorgesprächs darauf hinweisen.

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